Es ist erstaunlich, dass inzwischen immer mehr Veranstaltungen wie Messen und Festivals gewissermaßen mit einem Federstrich abgesagt werden. Denn die Veranstalter werden grundsätzlich nur bei höherer Gewalt, etwa in Fällen ausdrücklicher behördlicher Untersagung, von Veranstaltungen aus der Haftung entlassen.

Sollte also einer Ihrer Kunden eine geplante Veranstaltung absagen, ohne dass diese von Behörden untersagt wurde, ist es zunächst wichtig zu prüfen, wie genau die einzelnen Bestimmungen des geschlossenen Vertrages und der AGB aussehen. Nur aufgrund Höherer Gewalt wird ein Veranstalter aus der Haftung entlassen. Und dieser Begriff – „Höhere Gewalt“ – ist juristisch nicht ganz einfach zu fassen.

Aber wer möchte schon gerne eine juristische Auseinandersetzung mit häufig langjährigen Kunden vom Zaun brechen? Wir haben daher Erik Meyers, den Vorsitzenden unserer Fachgruppe Zeltvermieter befragt, wie er mit dem Thema umgeht.

„Natürlich können wir nachvollziehen, dass sich viele Veranstalter der aktuellen Entwicklung nur schwer entziehen können und möchten. Allerdings grenzt die aktuelle Situation hinsichtlich des Corona-Virus schon beinahe an Hysterie. Dennoch – die vertraglich vereinbarten Stornogebühren werden unter Umständen vollumfänglich fällig und berechnet.“ Meyers weiter: „Sollte die betreffende Veranstaltung dann im Laufe des Kalenderjahres nachgeholt werden und sollten die entsprechenden Veranstaltungszelte auch verfügbar sein, dann werden die gezahlten Stornogebühren zu 100% mit dem Auftragswert verrechnet.“

Dies sei ein Weg, der trotz der gegenwärtigen Situation allen Interessen weitgehend Rechnung tragen kann.

Im Übrigen wurden bereits seitens Bundeswirtschaftsminister Altmaier und –finanzminister Scholz Hilfen für besonders betroffene Branchen und Unternehmen in Aussicht gestellt. Und selbstverständlich könnte auch Kurzarbeit ein Mittel sein, die Folgen für das jeweilige Unternehmen abzufedern.

Wir werden Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.