Nachwuchsförderung bei SUW Berger

Über mangelnden Nachwuchs in der R+S-Branche zu klagen ist eine Sache, selbst etwas dagegen zu tun eine andere. Der Fachbetrieb SUW-Berger aus Hallbergmoos am Münchner Flughafen, Top-Partner des Herstellers Weinor, ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich erfolgreich um Auszubildende werben lässt und wie man sie langfristig an die Firma binden kann.

Meinhard Berger ist ein umtriebiger Mensch: Als Geschäftsführender Gesellschafter der Sonnen- und Wetterschutztechnik Berger GmbH, Obermeister der Rollladen-Innung Südbayern, Sachverständiger im RS Handwerk und Träger des Ausbildungspreises 2022 des Bundesverbands Rollladen und Sonnenschutz aus Bonn setzt er immer wieder Hebel in Gang, um nicht nur sein eigenes Unternehmen, sondern auch die gesamte Branche voranzubringen. Das gilt auch für den Themenbereich Ausbildung. Hier unternimmt der gelernte Elektroinstallateur und Rollladen- und Jalousiebauermeister einiges, um junge Menschen für eine Tätigkeit im Rollladen- und Sonnenschutz-Sektor zu begeistern. Mit Erfolg: SUW Berger hat keine Probleme, Nachwuchs zu finden. Derzeit bildet das Unternehmen vier gewerbliche Azubis aus.

Junge Leute abholen
„Wer darauf wartet, dass Bewerber für einen Ausbildungsplatz einem die Bude einrennen, kann unter Umständen sehr lange warten“, findet Meinhard Berger und wird daher selbst aktiv. Er wirbt für sein Unternehmen als Ausbildungsbetrieb in Schulen, auf Messen und selbst am Flughafen München, wo alle drei Jahre eine Ausbildungsmesse stattfindet. Jährlich steht er auf der Internationalen Handwerksmesse mit seinen Innungskollegen am Stand der Young Generation. Dort hat er die Möglichkeit, etwaigen Vorurteilen gegenüber dem Handwerksberuf direkt entgegenzutreten und interessierten Jugendlichen den Beruf

schmackhaft zu machen. „Ich setze vor allem auf die Praxiskarte. Im Gegensatz zu weiterführender Schule oder Uni gibt es bei uns täglich wechselnde Herausforderungen, die das Arbeiten spannend und erfüllend macht. Im ständigen Kontakt mit Kunden und im Team kommt keine Langeweile auf“, weiß Berger.

Anreize schaffen
Wer etwas von seinen Azubis will, muss ihnen im Gegenzug auch etwas bieten. So denkt jedenfalls SUW-Chef Berger. „Natürlich spielt der materielle Aspekt in der Ausbildung eine wichtige Rolle. Deshalb übernehmen wir sämtliche Kosten, die im Rahmen der Ausbildung anfallen, wie etwa Fahrt- und Unterkunftskosten im Rahmen der berufsschulischen Ausbildung.“ Auch Messebesuche finanziert Berger seinen Azubis, damit sie sich über die neueste Technik informieren können. Wichtig sind dem Unternehmer aber auch andere Aspekte. So betont er, dass in seinem Betrieb absolute Profis arbeiten, die dem Nachwuchs ein enormes Wissen und jede Menge Erfahrung bieten können. Außerdem vertiefen seine Schützlinge in betriebsarmen Zeiten bei Vorlieferanten oder einem der vier Meister (3 x Rollladenbau und 1 x Glasermeister) in der Werkstatt ihr Praxiswissen. Zudem vermittelt er Praktika bei seinen Industriepartnern, um die Produktkenntnisse zu vertiefen. Wichtig ist dem Obermeister auch, dass seine Azubis von Anfang an fester und gleichberechtigter Bestandteil des Teams sind und an den gleichen Projekten mitarbeiten wie die anderen Kollegen. „So wird die Ausbildung besonders praxis- und realitätsnah und vermittelt von Anfang an Wissen, dass für den Beruf erforderlich ist“, weiß Berger.

Industriepartner wie Weinor ziehen mit
Der erfolgreiche Geschäftsmann freut sich natürlich auch, wenn Partner aus der Industrie in puncto Nachwuchsförderung am gleichen Strang ziehen. Hersteller Weinor, der SUW Berger schon seit 2006 zu seinen Top-Partnern zählt, ist einer davon. Das traditionsreiche Unternehmen aus Köln ist einer der ältesten Förderer des Gelsenkirchener Berufskollegs für Rollladen- und Sonnenschutz

 

mechatroniker. Schon in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts arbeiteten beide eng zusammen. Der Terrassenexperte unterstützt zudem ein jährliches Outdoor-Event, bei dem professionelle Trainer mit den angehenden R+S-
Mechatronikern Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Entscheidungskompetenz üben. Die enge Kooperation zeitigt Früchte: Schon mancher Absolvent des Kol-
legs hat bei Weinor seine ersten Berufsjahre verbracht. Aber auch bei den Kölnern selbst wird großer Wert auf das Thema Ausbildung gelegt. Seit vielen Jahren ist Weinor ein beliebter Ausbildungsbetrieb. Im Moment sind dort 14 Azubis beschäftigt.

Nachfolge ist geregelt
Nicht nur die Nachwuchsförderung liegt Meinhard Berger am Herzen, sondern auch die Nachfolge. Viele R+S-Unternehmer haben das Problem, dass sie für ihr gut gehendes Geschäft niemanden finden, der übernimmt. Das Lebenswerk dann einfach abzuwickeln, ist für manchen ein schwerer Schritt. Diese Sorge teilt der Hallbergmooser Profi nicht: „Ich habe das Glück, dass meine beiden Söhne in den Betrieb eingestiegen sind. Manuel ist Rollladen- und Sonnenschutz-Meister sowie Energieberater, Marcel Glasermeister. Beide gehören nun zur Geschäftsführung.“ Damit geht die Erfolgsgeschichte des 1983 gegründeten Unternehmens auch in der nächsten Generation weiter.

itrs
office@itrs-ev.com